Die Grauammer ist ein unscheinbarer grauer Vogel, man könnte sie als die "unauffällige Maus" unter den Vögeln bezeichnen. In Bezug auf die Bestandsentwicklung teilt sie dasselbe Schicksal wie viele Bewohner der Agrarlandschaft. Ab den Sechzigerjahren ist ein schneller Rückgang zu vermerken, für uns umso mehr Grund euch den Vogel des Jahres 2024 vorzustellen. Intensive Landwirtschaft, fehlende Brachen sowie der massive Einsatz von Pestiziden machen der Grauammer (Emberiza calandra) zu schaffen. Nach Angaben von BirdLife ist der Bestandsindex der Ammer zwischen 1998 und 2022 um erschreckende 95 Prozent zurückgegangen. Hauptproblem ist dabei, dass die Aufzucht der Jungen nur mehr selten erfolgreich ist. Während sich erwachsene Tiere hauptsächlich von Körnern ernähren, werden den Jungen Insekten und Spinnen angeboten. Das benötigte Futter zur Aufzucht bleibt oft aus, da landwirtschaftliche Maßnahmen gegen Schadinsekten den Krabblern den Gar ausmachen. Verdrängt in die letzten Winkel des Landes Heute ist die Grauammer nur mehr in wenigen Gebieten anzutreffen. Sie ist in der pannonischen Klimaregion heimisch und brütet in begrenzten Bereichen im östlichen Weinviertel (NÖ), im Marchfeld (NÖ), auf der Parndorfer Platte (Burgenland) und im Neusiedler See-Gebiet (Burgenland). © Zeynel Cebeci/wikipedia Grauammer Vogel des Jahres 2024 Um den unscheinbaren Vogel nicht zu übersehen, hilft es die Ohren zu spitzen. Grauammern haben einen hellen, metallischen Gesang, der ein bisschen an das Klimpern eines Schlüsselbundes erinnert. So wurde sie früher in Wien umgangssprachlich als "Prassler" bezeichnet. Gerne werden erhöhte Plätze auf Büschen, Einzelbäumen aber auch Zäunen als Singwarte genutzt.